
Geschichte der Badener Disputation 1526

Abtporträt von Barnabas Bürki (83 x 69 cm) im Kloster Engelberg. Im Hintergrund oben rechts zu sehen ist die älteste bekannte Darstellung der Badener Disputation. Bürki war einer der vier Präsidenten der Disputation. (Foto: Annina Sandmeier-Walt)
Geschichte //
Die Badener Disputation war ein Religionsgespräch in der Reformationszeit. Sie fand im Mai und Juni 1526 in der Badener Stadtkirche statt. Teilnehmer waren Vertreter der 13 Alten Orte der Eidgenossenschaft sowie Theologen aus dem In- und Ausland. An der Disputation (wörtlich übersetzt Streitgespräch) wurden die theologischen Wahrheiten und Glaubensgrundlagen sowohl des alten (römisch-katholischen) als auch des neuen (reformierten) Glaubens diskutiert.
Die Badener Disputation ist jene Disputation in der Reformationszeit, die am besten dokumentiert ist. Anhand der vorliegenden Quellen lässt sich sehr genau nachvollziehen, was damals geschah. Die Badener Disputation war überregional bedeutsam. Heute würde man sagen, sie hatte eine internationale Ausstrahlung. Die Teilnehmenden reisten unter anderem aus Konstanz, Augsburg und Strassburg an. Baden war eine wichtige Ortschaft für eidgenössische Tagsatzungen. Diese weltliche Obrigkeit organisierte die Disputation.
Für die schweizerische Reformationsgeschichte hat die Badener Disputation eine Scharnierfunktion. Sie fand zwischen den Anfängen der Reformation (1523–1525 in Zürich) und der «Lösung» in den Kappeler Kriegen (1529 und 1531) statt. Der anschliessende Frieden war zwar sehr brüchig, aber trotzdem einigte man sich darauf, in Frieden miteinander zu leben. Dies war möglich, indem man möglichst ausklammerte, war aus religiöser Sicht wahr oder falsch ist.